Lebendige Dörfer!’: Startschuss für die zehnte Ausgabe - Ein neuer Aufruf für die Unterstützung von Projekten von Dorfbewohnerinnen und -bewohnern, die sich für ihren Heimatort einsetzen
Bürgerschaftlichen Initiativen, die das Zusammenleben in ländlichen Gegenden, Dörfern und Weilern in Wallonien fördern wollen, eine - oft entscheidende - Finanzspritze zukommen lassen, das ist das Ziel von ‚Lebendige Dörfer!', dem 2012 von der König-Baudouin-Stiftung gestarteten Programm. Dieses Projekt ist von Beginn an eine Erfolgsgeschichte und bietet jetzt erneut Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich für die Lebendigkeit ihrer Dörfer einzusetzen. Für den neuen Projektaufruf, der in Zusammenarbeit mit der wallonischen Ministerin für ländlichen Raum gestartet wurde, stehen 200.000 Euro zur Verfügung.
In dieser von Einschränkungen geprägten Zeit sind Geselligkeit und Solidarität wichtiger als je zuvor. In unseren Dörfern und Stadtteilen entstehen Initiativen von Bürgerinnen und Bürgern, die die soziale Bindung fördern, die Lebensqualität verbessern und das Gemeinschaftsleben anregen. Einrichtung von Begegnungsstätten im Außenbereich, Bau eines gemeinsamen Brotofens, interaktive Theateraufführungen, Einrichtung eines bürgerschaftlichen Wohnwagens, es gibt zahllose vielfältige Beispiele.
Wirkung
Seit 2012 ist der König-Baudouin-Stiftung daran gelegen, derartige Initiativen im Rahmen von ‚Lebendige Dörfer' zu unterstützen und zu stärken. So wurden dadurch bereits 509 lokale Projekte mit einem Gesamtbetrag von beinahe 1,3 Millionen Euro gefördert. Françoise Pissart, Direktorin bei der König-Baudouin-Stiftung: „Mit der Initiative 'Lebendige Dörfer!' wollten wir das bürgerschaftliche Engagement in ländlichen Gegenden fördern. Jahr für Jahr konnten wir feststellen, dass Kreativität, Enthusiasmus und der Wunsch nach Solidarität in den wallonischen Dörfern eine wichtige Rolle spielen. Angesichts der gegenwärtigen Krise müssen wir diese positive Energie unterstützen.“
Die Wirkung der Initiative ist spürbar. Aus einer Studie der König-Baudouin-Stiftung zu den zwischen 2012 und 2018 durch ‚Lebendige Dörfer!' unterstützen Projekten geht hervor, dass diese sich positiv auf die gesellschaftliche (90%) oder kulturelle Dynamik (39%) oder die Umweltdynamik (30%) ausgewirkt haben. 34% der Projektträger wurden spezifisch für die Projektdurchführung gegründet, wovon 96% noch immer tätig sind. Die große Mehrzahl der für den Projektaufruf ‚Lebendige Dörfer!' gegründeten Vereinigungen ist auch nach Verwirklichung des geförderten Projekts noch tätig. Dies zeigt, wie stark und dauerhaft das Engagement ist.
Zehnter Projektaufruf
Für diesen neuen Aufruf kann die Stiftung auf die Unterstützung der wallonischen Ministerin für ländlichen Raum, Céline Tellier, zählen. „Die Förderung eines lebendigen ländlichen Raums hat für mich Priorität. Ich bin davon überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger oft selbst die Antworten auf die Herausforderungen, vor denen wir in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt stehen, in Händen haben. Die Unterstützung dieser bürgerschaftlichen Initiativen in den Dörfern ist daher so sinnvoll wie nie zuvor. Bei den Projekten, die im Rahmen des Programms ‚Lebendige Dörfer!' der König-Baudouin-Stiftung gefördert werden, geht es um die Stärkung des Zusammenlebens. Auf eine gewisse Art und Weise erkennen diese Projekte den Wert und die Kraft des bürgerschaftlichen Engagements für die Belebung vor Ort und die Einleitung des Wandels an. Ich freue mich schon jetzt auf die erfolgreiche Verwirklichung der Projekte, die im Rahmen der erneuten Ausgabe von ‚Lebendige Dörfer!' unterstützt werden.“
Das verfügbare Gesamtbudget für den Aufruf beläuft sich auf 200.000 Euro. Die Projekte werden von einer unabhängigen Jury ausgewählt. Jedes der Projekte erhält einen Höchstbetrag von 5.000 Euro für seine konkrete Umsetzung. Die Projektträgerinnen und -träger erhalten zusätzlich die Möglichkeit, sich kennenzulernen, um so ihre Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.
In der Praxis
Folgende Bewerberprofile werden anvisiert:
- Dorfbewohnerinnen und -bewohner, die sich entweder formell oder informell (z.B. in nicht rechtsfähigen Vereinigungen, Dorfbewohnergruppen, Nachbarschaftskomités) zusammengetan haben;
- Vereine oder Organisationen, die auf lokaler Ebene tätig sind (z.B. Jugendhäuser, Kulturzentren, soziokulturelle Vereine). Die Aktivitäten der zweiten Gruppe müssen sich an die Mehrheit der Dorfbewohner richten.
Die Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 17. Juni 2021 über folgenden Link eingereicht werden:
Eine unabhängige Jury wird dann die Projekte anhand verschiedener Kriterien auswählen:
- aktive Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner am Projekt
- Mehrwert und kreativer Ansatz des Projekts
- Einbindung derjenigen, die bis dato noch nicht an lokalen Initiativen teilgenommen haben
- Dauerhaftigkeit des Projekts
- ländlicher Charakter
- Qualität und Machbarkeit des Projekts.
Der ländliche Charakter wird anhand der Karte der Gemeinden in ländlichen Gebieten des Öffentlichen Dienstes der Wallonie DGO3 aus dem Jahr 2013 zuerkannt.
Die ausgewählten Projekte werden im September 2021 bekanntgegeben.